Pirelli-Lavanttal-Rallye 2003: Dany´s Debüt in der Fiat-Stilo Rallye Trofeo

Dany Bayer, die in diesem Jahr schon den deutschen Meisterschaftsstart erfolgreich hinter sich brachte, ist ab nun die neue Co-Pilotin des Rallye-Newcomers Dr. Michael Kilga. Trotz eines gröberen Abgangs belegte das Team beim ersten gemeinsamen Einsatz einen Podestplatz.

Für die 28-jährige Steirerin hat die Saison zwar schon vor Kurzem in Deutschland begonnen, damals stand jedoch noch nicht fest, in welchem Cockpit sie die heurigen ÖM-Läufe bestreiten wird. Mittlerweilen ist es fix: Dany wird die restliche Saison in einem Fiat-Stilo Team tätig sein.  Sie wird für den Rallye-Newcomer Dr. Michael Kilga das „Gebetsbuch“ lesen.

Der zweite Lauf zur Fiat-Stilo-Rallye Trofeo im Rahmen der Int. Pirelli-Lavanttal Rallye, die im kärnterischen Wolfsberg ausgetragen wurde, war war reich an Turbulenzen, Uberraschungen und Ausfällen. Für das „Trofeo-Baby“ Dr. Kilga war es erst die zweite Rallye seines Lebens. Und die erste Veranstaltung mit seiner neuen Co-Pilotin Daniela Bayer.

Aufgrund des plötzlichen Wintereinbruches zwei Tage vor dem Start, setzte sich das Team Kilga/Bayer nur ein Ziel: Kilometer sammeln und das Auto auf der Straße halten. Der Wiener Unfall-Chriurg startete ziemlich verhalten in die insgesamt 219 km langen Sonderprüfungen und versuchte langsam, sich an die teils eisglatte und schmierige Strecke zu gewöhnen. Gleich am Anfang stellte sich heraus, daß man sich in der Reifenwahl vertan hatte. Die Folge war ein heftiger Dreher auf SP 2 und der Fiat rutschte über eine Böschung, fand jedoch wieder zurück auf die Straße, allerdings mit erheblichen Zeitverlust. Die (leider schweren) Ausfälle zweier Stilo-Teams schlugen sich danach zusätzlich negativ ins Cockpit.

Der zweite Tag wurde bereits auf der ersten Wertungsprüfung durch den schweren Unfall eines deutschen Teams überschattet, aufgrund dessen die übernächste SP neutralisiert werden mußte. Kilga/Bayer beschlossen, nun mit noch mehr Respekt zu fahren. Am Nachmittag, bei der längsten SP (24 km) dieser Rallye, passierte es dann dennoch: bei einem Rechtsabzweig, andem bereits ein weiteres Fiat-Stilo Team gescheitert war, berührte der Wagen heftig die Böschung und wurde dabei links vorne erheblich beschädigt. Dennoch schaffte man die restlichen Kilometer bis ins Ziel, ließ aber fünf Minuten liegen. An der ZK ließ der Anblick des Wagens vorerst Schlimmes befürchten: der Ladeluftküller hing nur mehr an den Schläuchen und der Dreieckslenker hatte sich unschön verformt. Bayer versuchte so gut es ging, den Ladeluftküller mit einem Klebeband provesorisch so zu befestigen, daß man wenigstens die kommende 18 km – SP und die anschließende Strecke bis in die Servicezone übersteht. Auf der letzten Verbindungsetappe trat dann das nächste Problem auf – Reifenschaden, dem ein schneller Reifenwechsel folgte. Die Zeit wurde bereits knapp und die Angst, daß der Stilo endgültig „liegen bleibt“, immer größer. Doch kurz darauf die erlösende Einfahrt ins Service. Die Mechaniker leisteten großartige Arbeit und somit stand auch der letzten Sektion nichts mehr im Wege.

Abgekämpft und überglücklich rollten Michael und Dany am Abend über die Zeilrampe. Der Kampfgeist und die Strapatzen wurden belohnt: die beiden belegten den ausgezeichneten 3. Platz in der Trofeo-Wertung.

Bayer: „Die Rallye war äußerst anspruchsvoll und ziemlich schwierig. Die hohe Ausfallsquote von 40% bestätigt das. Deshalb war der Podestplatz für uns natürlich wahnsinnig schön, damit hätten wir nie gerechnet.“

 

Bereits Anfang Mai stehen die beiden wieder am Start: und zwar bei der Dunlop-Rallye in der Pyhrn-Eisenwurzen Region.

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