Sascha Plöderl gast mit neuer „PS-Lady“ und neuem Team an.
Die Triestingtal-Rallye ist Österreichs „Schotter-Master Class“.
Heuer findet – wie schon anno 2006 – die österreichische Saisonpremiere der heimischen „RALLYE – CHALLENGE“ erneut im niederösterreichischen Triestingtal statt. Eine Gegend, die sonst höchstens für wandernde Urlauber wegen ihrer Abgeschiedenheit erfreulich ist. Aber einmal im Jahr lassen die Einheimischen die Sau raus: Zur „Triestingtal-Rallye“ !
„Beschaulichkeit ade – Rallye ole !“ könnte da am Samstag (14.April), wieder das Motto lauten, weil der Rallye-Parcourse jene Attraktion bietet, die einem Großteil der zum heimischen Championat zählenden Meisterschaftsläufe schon längst abhanden gekommen ist : Schotter allerorten !
Und dass jene Rallye, in der der 34jährige SASCHA PLÖDERL seine neue Motorsport- Karriere beginnen wird, zugleich auf Driftwinkel „allerfeinste Sahne“ ist, bürgt Organisations-Mastermin Mastermind Peter Müller. Und der ist immerhin Österreichs bisher einziger Rallye-Weltmeister der Kopiloten. Weil zusammen mit Manfred Stohl anno 2000 im Mitsubishi Champion der Serienklasse (Gruppe N).
Heuer – leicht verändert gegenüber den letzten 3 Jahren – präsentiert sich diese 1-Tages-Veranstaltung mit ihren 100 Kilometern einmal mehr als das „Eldorado für Schotterspezialisten“, weil über 90 km davon ausschließlich auf Schotterboden absolviert wird. Das die heimische Rallye-Welt das liebt, beweist die Tatsache, dass nicht nur 78 Teams am Start sein werden, sondern davon auch 90 Prozent Piloten aus Österreich. Übrigens ein Fantasiewert für alle Championatsläufe, die schon glücklich sind, zwischen 40 und 50 rot-weiß-rote Kapazundis am Ablauf zu wissen und mit hohen Geldmittel Ausländer einkaufen müssen, um „volle Starterfelder“ zu haben.
Obwohl im Feld der Teilnehmer auch Namen mit „aristokratischem Rallye-Glanz“ aufscheinen, dürfen die Cracks von Champions-Schrot -& Korn bei der Challenge nicht punkten, weil die bei der Meisterschaft zugelassenen Vehikel bei der Challenge nicht gewertet werden. Am Samstag, den 14. April werden also Bleifüße wie FRANZ WITTMANN jun. (Mitsubishi Evo), WM-Starter Aaron Burkhart (Citroen C2 Super),, der Italiener Antonio Marchioro (Mitsubishi Evo) oder der Slowake Michal Riecica (Subaru Impreza) nur unbelohnt Gas geben. Sie werden für die „Challenge“ nicht gewertet, weil sie Fahrzeuge pilotieren, die für den Großteil der Teilnehmer unerschwinglich im Ankauf und in der Erhaltung sind. Und diesbezüglich wollen die Challenge-Manager den zwischen Boden- und Neusiedlersee ruinösen Trend stoppen.
Die wahren Cracks der Challenge-Szene heissen also Franz Sonnleitner (Toyota Celica), Wolfgang Schmollngruber (Renault Megane), Stefan Reininger (Opel Astra), Hannes Danzinger (VW Golf CNG), oder Dr. Christian Nitsche (Mitsubishi EVO):
Und das neue Team SASCHA PLÖDERL / DANIELA BAYER, bzw. deren technisches Einsatzteam GRABNER MOTORSPORT wollen noch im Laufe dieser Saison ebenfalls zum Kreise der „Auserwählten“ zählen !
Das also in der „Nachwuchs-Liga“ nicht gebummelt wird, bewiesen in den letzten Jahren die Cracks der Szene: Sonnleitner war, bevor er im Vorjahr die heimische Championats-Garnitur in der Gruppe N „aufmischte“ zwei Jahre lang der „Challenge-King“. Schmollngruber wiederum geigt im Vorjahr alles in Grund und Boden (mit einem Mazda 323 GT-R). Reininger fährt bereits seit 40 Jahren Rallye und ist der bisher erste und einzige Österreicher mit einem Pkw im Ziel der „Dakar-Rallye“ (anno 1992 mit einem Puch G). Hannes Danzinger gilt derzeit im Championat mit seinem Erdgas-Golf als das „spektakulärste Wesen hinterm Volant“ und Nitsche ist berühmt für sauschnelle Zeiten.
Erstmals und neu in der Szene ist also Plöderl, der seinen hunderten, stets vor Ort befindlichen Fans bisher viel Freude bereitet hat : Der 34jährige PS-Hans-Dampf in allen Gassen erinnert uns an seine Rundstrecken-Tür-an-Tür-Duelle mit Champion Roman Hoffmann bei dem er mit der Lächerlichkeit von einem Punkt nur Vizemeister wurde. Dann an die Crash-as-Crash-Can-Duelle in der internationalen Deutschen Produktionsmeisterschaft, wo er mit der Hälfte der Wertungsdurchgänge noch Championats-Dritter werden konnte. Und schließlich noch an die haarsträubenden Duelle in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft anno 2005, in der er als bisher einziger Österreicher zu Punkten kam.
Plöderls Antreten bei der „Triestingtal – Rallye“ ist allerdings nicht seine persönliche Rallye-Premiere: Schon m Vorjahr, bei der „IPZ-Mühlviertel-Rallye“ rund um Perg, beendete er sein „erstes Drift-Gastpiel“ mit einem 10 Jahre alten Mitsubishi sogleich auf Rang drei und beim Saisonschluß 2006 („OMV-Waldviertel-Rallye“) – erstmals in seinem Leben auf Schotter – erhielt er als Klassendritter auch einen Pokal.
Plöderl :
„Da ich gegenüber dem Vorjahr heuer die komplette Challenge-Saison fahren werde, habe ich mir einen neuen Kopiloten suchen müssen. Die Lady am heissen Stuhl neben mir heißt Daniela Bayer und hat etliche Jahre Erfahrung in diversen Cockpits gesammelt. Dennoch sind wir bei hohen Geschwindigkeiten noch nicht ein Herz und eine Seele. Da haben wir noch Nachholbedarf, um etliche Sekunden bei den SP’s schneller zu werden. Wir planen ja auch nicht, gleich auf Anhieb zu gewinnen. Es wäre schon, mit regelmäßige Beständigkeit im ersten Jahr Fünfte zu werden !“
Die Rallye :
Gestartet wird am Samstag um 8:45 Uhr, ins Ziel kommen die Sieger gegen 19:20 Uhr. Dazwischen gibt es 10 Schotter-Sonderprüfungen, die den Nachteil haben, zum Teil auch dreimal am Stück befahren werden zu müssen. Im Vorjahr zeigte sich die „Unmöglichkeit des Möglichen“, weil allzu oft Teams knapp hinter jenen Konkurrenten auf die Schotterpiste mussten und im Blindflug hinter dem Stein- & Schotterhagel nachfahren mussten, auch wenn sie schneller gewesen wären.
Plöderl : „Wo anders heißt’s halt „Ins kalte Wasser springen“, bei der Triestingtal- Rallye heißt’s dafür „in die Staubwand hinein“ !“
(Claus-Peter POZDNIK)