ARBÖ-Rallye Steiermark: Sensationeller Erfolg für Benedict/Bayer

Bei meiner „Heimrallye“ in Admont standen wir erneut auf dem Siegerpodest und belegten mit unserem Peugeot206 Super1600 KitCar überdies den sensationellen 8. Gesamtrang!

Die 27.ARBÖ-Rallye Steiermark, der vorletzte Lauf zur österreichischen Rallyemeisterschaft, wurde heuer aus Kostengründen als 1-Tagesveranstaltung ausgetragen. Das hört sich zwar nicht sonderlich vielversprechend an, aber da täuscht man sich. Den der Veranstalter Kurt Gutternigg und sein Team haben es doch tatsächlich geschafft, wieder eine sehr kompakte und schwierige Rallye auf die Beine zu stellen. Lediglich 4 Sonderprüfungskilometer weniger als bei den 2-Tagesveranstaltungen in den letzten Jahren. Wahrlich eine Sensation und Meisterleistung seitens der Organisation.
Also stand uns Teilnehmern ein wirklich langer, anstrengender Rallyetag bevor. Es galt, 410 km zu bewältigen, davon 14 Sonderprüfungen mit einer Gesamtlänge von 151 km.

Tja, die „Admont-Rallye“ – meine sogenannte Heimrallye. Ein Kapitel für sich….
Ich möchte ehrlich sein: nachdem mich die „Kaiserau“ in den Jahren 2002 und 2004 ziemlich heftig abgeworfen hat, hatte ich heuer doch ein ziemlich mulmiges Gefühl.
Aber….. lest einfach selbst……

Bereits zum zweiten Mal hatte ich das Vergnügen, mit Waldemar „Benno“ Benedict im blauen Peugeot206 Super1600 KitCar an den Start zu gehen.
Also trafen wir uns am Samstag vor der Rallye und erstellten den Aufschrieb. Das Besichtigen ging relativ leicht von der Hand, waren uns die Streckenabschnitte doch größtenteils schon aus den letzten Jahren bekannt. Drei Prüfungen waren komplett gleich wie letztes Jahr und zwei Prüfungen wurden ein bißchen geändert, befanden sich jedoch auch auf bekannten Abschnitten. Als wir die „Kaiserau“ abfuhren, zeigte ich Benno gleich die beiden „Dany Corners“ – bei denen wir 2002/2004 „abgegangen“ sind. Mein mulmiges Gefühl merkte Benno natürlich gleich, meinte aber „He Dany, ka Sorge. Ich bring dich guat drüber.“
Nachdem wir den Schrieb fertig und jede Prüfung 2x kontrolliert hatten, begaben wir uns wieder auf den Heimweg.

Getroffen haben wir uns dann zwei Tage vor der Rallye. Wir sind nochmals über alle SP´s  drübergerollt und haben noch einige wichtige Stellen „verfeinert“.
Tags darauf machten wir dann die administrative Abnahme, fuhren nochmals alles SP´s ab und trafen uns gegen Mittag mit unserer Servicecrew in Treglwang. Dort gab es die Möglichkeit, auf einem 1,6 km langen Abschnitt, die Fahrzeuge abzustimmen. Dies nützen wir, obwohl Benno schon unter starken Zahnschmerzen litt. Im Anschluß fuhren wir nochmals alle Prüfungen ab, während sich unsere Crew nach Admont begab und den Serviceplatz bezog. Am späten Nachmittag machte ich dann mit unserem Teamchef Rolf Schmidt die technische Abnahme, während sich Benno eine kleine Pause gönnte und im Auto versuchte, die Zahnschmerzen „wegzuschlafen“. Nach der Abnahme fuhren wir ins Quartier: Benno ging gleich schlafen (die Schmerztabletten wirkten nicht so recht) und ich machte mir einen gemütlichen Abend mit unserer Servicecrew.

Am nächsten Morgen machten sich unsere Jungs schon zeitig auf den Weg in die Servicezone und bereiteten alles vor (Reifen aufwärmen, und und und). Benno und ich trafen uns um 06.45 zum Frühstück. Gegessen haben wir jedoch Nichts. Benno bevorzugte Tee, denn seine Zahnschmerzen hatten sich auch über Nacht nicht gebessert. Und mir, mir fehlte sowieso der Appetit – so wie vor jeder Rallye. Und vor meiner Heimrallye waren meine Magennerven noch nervöser…..

…….. Kurz nach 08.00 fuhren wir aus dem Startparkplatz in die Servicezone. 10 Minuten Service standen auf dem Programm, ehe es über die Startrampe und anschließend zur ersten SP ging.

SP 1 „Treglwang“: eine 7,6 km lange Prüfung – sozusagen zum Aufwärmen. Obwohl es dort ziemlich rutschige Stellen gab, hatten wir kein Problem. Wie schon bei unserer letzten Rallye harmonierten Benno und ich perfekt und übernahmen auch gleich die Führung in der Gruppe A6. Und auch der 16. Gesamtplatz war in Ordnung.
Als wir dann am Start zur 2. SP standen, kribbelte es doch ziemlich in mir. „Kaiserau SÜD“ – 11 km (die ich aufgrund der Abflüge in den letzten Jahren) gar nicht mochte. Aber auch hier lief alles gut. Benno hatte zwar manchesmal mit dem herausgecuttenen Splitt zu kämpfen, doch bestand nie die Gefahr, daß er es übertrieb. Jedenfalls war ich im Ziel dann doch ziemlich erleichert 😉

SP 3/4 und auch auf SP 5 (Kaiserau SÜD „gg“) lief für uns alles top. Mittlerweilen lagen wir schon auf dem 14. Gesamtrang.

Dann endlich kam der „Haller Rundkurs“ (SP 7). Auf diesen hab ich mich schon mächtig gefreut. Denn hier erwartet uns ein „Jump“. Und in den letzten Jahren hatte ich nie die Gelegeheit, dort zu „Springen“, weil entweder unser Auto vorher im Wald lag bzw. der Rundkurs neutralisiert wurde. Aber heuer, heuer war es endlich soweit…..Und ab ging´s…..

….. nach ca. einem Kilometer liefen wir auf einen anderen Teilnehmer auf. Da uns der Vordermann wohl nicht bemerkte?!, mußten wir gut drei Kilometer hinter ihm herfahren, ehe er Platz machte und wir überholen konnten. Dies war ziemlich ärgerlich und außerdem kostete es uns wertvolle Zeit, doch wir konnten zunsere Platzierung halten.
Bei der Einfahrt zum anschließenden Recrouping konnte ich mich einfach nicht beherrschen und stellte unseren „Blockierer“ zur Rede. Wie sich rausstellte hatte er uns wirklich nicht gesehen…. ich möchte mich hiermit beim Kollegen auch gleich für meine forsche Art entschuldigen.

Auf SP 8+9 ließen wir es dann wieder richtig krachen und arbeiteten uns auf den 12. Rang vor.

SP 10, wieder der Rundkurs in Hall: dieses mal mußten wir hinter keinem anderen Teilnhemer herfahren und näherten uns dem besagten „Jump“. Da wir beim Sprung auf SP 7 die „Schürtze“ unserers KitCar´s ein wenig beleidigten, wollten wir dieses mal, auf Anraten unseres Teamchefs, eher vorsichtig drüber fahren….wir hoben ab…..
….. und anschließend hatten wir ein ziemliches „Aha“-Erlebniss. Da unser Peugeot ziemlich „Kopflastig“ ist und einen relativ kurzen Radabstand hat, versetzte es ihn bei der Landung dermassen, daß das Heck ausbrach und wir erst einen kleinen Ausflug ins Unterholz machten, ehe wir über die Wiese in Richtung Zuschauerzone schlitterten. Während Benno versuchte, den Wagen wieder abzufangen, reagierten die Fan´s  geistesgegenwärtig und „machten uns Platz“. Dadurch konnte glücklicher Weise Schlimmes verhindert werden. Wir durchtrennten das Absperrband und suchten den Weg zurück auf die Wertungsprüfung. Bum….das war knapp….. und in den anschließend zwei Runden begeisterten wir die Zuschauer nicht nur durch unseren KitCar-Sound, sondern wohl auch durch die entstandenen Kampfspuren am Fahrzeug 😉

Im anschließenden Service schraubten unsere Mechaniker von Schmidt-Racing wie die Bösen, um den Peugeot wieder fahrtauglich zu machen und wir konnten rechtzeitig bei der Service-Ausfahrt stempeln. Keine Strafzeit….DANKE Jungs!

Nach dem eben beschriebenen Erlebnis in Hall wollten wir auf den letzten vier Prüfungen zwar noch weiter mächtig Gas geben, doch taktisch agieren und damit einen Top-Ten Platz einfahren. Dies ist uns tatsächlich gelungen und nach SP 12 lagen wir auf dem 8. Gesamtrang.

Ebenso fuhren wir auch auf SP 13 („Haller Rundkurs“ – der Dritte). Beim 1. Jump versetzte es uns zwar wieder und wir benötigten die gleichen Spuren durch die Wiese wie vorhin und „rollten“ folgedessen bei den anschließenden zwei Runden nur mehr drüber.

Und dann stand die letzte SP auf dem Programm: Kaiserau NORD. Da wir durch unsere Kampfspuren am Fahrzeug keine Cornerlight´s befestigen konnten, mußten wir mir der „normalen“ Lichtergalerie fahren. Es war mittlerweilen 20 Uhr und verdammt dunkel. Und die Kaiesrau bei Nacht…na ja….. wieder hatte ich ein leichtes Kribbeln in der Magengegend. Benno war cool wie immer, klopfte mir auf´s  Knie „Dany, die Rallye fahren wir heim“……und auf ging´s. Diesemal riskierten wir wirklich nichts mehr, versuchten aber, unseren Hintermann auf Distanz zu halten. Gesagt, Getan. Beim Stop dann die Klarheit: wir hatten es geschafft.
Der sensationlle 8. Gesamtplatz und der Klassensieg waren der Lohn nach einem anstrengenden (und für Benno schmerzerfüllten) Arbeitstag.

Ein Erfolg, auf den wir mächtig stolz sind!
In diesem Sinne möchte ich Benno recht herzlich für die gute Zusammenarbeit danken und auch unserem Team von Schmidt-Racing ein großes DANKE ausprechen!

Für Benno und mich war dies vorläufig die letzte Rallye in diesem Jahr. Beim Saisonabschluss im Wald4tel (27.-29.10.) verzichten wir auf den Start. Der hohe Schotteranteil macht einen Start gegen die Vierrad-Armada sinnlos.
Somit sind wir vorraussichtlich erst wieder 2006 gemeinsam zu bewundern.

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