BP-Ultimate Rallye: Benedict/Bayer am Siegespodest

Der erste gemeinsame Einsatz von Waldemar Benedict und Dany Bayer verlief perfekt und das Team landete auf dem 1. Platz der Gr.A6. (neuer Fahrer, neuer Bolide, neues Team…und eine neue Form der Berichterstattung: ab sofort wird uns Dany ihre Rallyeeinsätze aus persönlichen Sicht schildern)

Wie ihr schon aus der Vorschau entnehmen konntet, hab ich ein neues Cockpit. Bei der BP-Ultimate Rallye nahm ich erstmals an der Seite von Waldemar Benedict in einem Peugeot 206 Super1600 KitCar Platz. Und nun möchte ich euch wirklich von Anfang an erzählen, wie alles ablief.

Mein neuer Herr Fahrer fragt mich bereits seit über einem Jahr, ob ich nicht Lust hätte, mit ihm ein paar Rallyeeinsätze zu bestreiten. Aber leider kamen seine Anfragen immer zu spät. Doch nun war ich ja wieder „frei“, Benno nützte die Gelegenheit und ich nahm sein Angebot nur zu gerne an. Ich kannte Benno zwar, aber eigentlich nicht näher. Ab und zu hatten wir uns auf den Rallyes mal kurz unterhalten oder eben, wie gesagt, er rief mich einige Male an. Trotzdem war ich eigentlich von Anfang an sehr zuversichtlich, dass das mit uns gut laufen würde.

Als wir uns dann das erste Mal trafen, um die Strecke zu besichtigen und den Schrieb zu erstellen, merkte ich gleich, dass wir ein gutes Team abgeben werden (Benno hatte übrigens den gleichen Eindruck – Gott sei Dank „gg“)

Am Wochenende vor der Rallye fuhr ich auch nach Wien, in die Werkstätte von Schmidt-Racing. Dort lernte ich unseren Teamchef Rolf Schmidt und zwei unserer künftigen Mechaniker kennen. Auch hier spürte ich sofort, dass ich in Zukunft mit einer sehr netten und vor allem kompetenten Crew zusammen arbeiten darf.

Und bei Rolf hab ich auch zum ersten Mal meinen neuen „Arbeitsplatz“ gesehen – den Peugeot 206 Super1600. Ich glaube, die Begeisterung über das blaue KitCar war mir anzusehen ;-). Also verbrachte ich einige Stunden bei Schmidt-Racing und die Jungs passten einige Sachen im Fahrzeug an mich an.

Am nächsten Tag dann traf ich mich wieder mit Benno zur Streckenbesichtigung…….

…….nachdem Benno und ich am Mittwoch nochmals alle SP´s kontrollierten, war´s Donnerstag endlich soweit. Gegen 15.30 trafen wir unsere Servicecrew in der Wiener Krieau. Hier fand anschließend der Auftakt zur BP-Ultimate Rallye statt. Auf der Trabrennbahn gab es zwei Super Stages. „Mann gegen Mann“ sozusagen – ein Hightlight für die Zuschauer.

…….Benno und ich befanden uns bereits am Vorstart. Doch irgendwie hat sich alles hinausgezögert und wir mussten warten. Und plötzlich überkam mich eine leichte Nervosität. Fragen über Fragen: wie wird wohl die Zusammenarbeit zwischen Benno und mir klappen, wie wird Benno mit seinem neuen Fahrzeug zurechtkommen, und und und….

…….in der Krieau war M. Böhm unser Gegner. Die erste Special Stage konnte dieser für sich entscheiden. Doch beim nächsten Durchgang schlugen wir zurück und fuhren 5 Hundertstel vor Böhm durch´s Ziel.

…….Freitag ging es dann im Raum Aspang/Krumbach so richtig zur Sache. Das 1. Fahrzeug startete um 13:35. Das Warten, bis wir endlich über die Startrampe rollen dürfen, kam mir wie eine Ewigkeit vor. Ich spürte, dass die leichte Nervosität vom Vortag nun doch ziemlich ausgeprägt war. In meiner Magengegend hat es ganz schön gekribbelt 😉 – doch natürlich ließ ich mir nichts anmerken…….

…….und dann endlich standen wir am Start zur 1. Sonderprüfung – „Haßbach“, 9,95 km lang. Mein Herz pochte wilder als die ablaufenden Sekunden auf der Uhr am Start. Ich kontrollierte nochmals meinen Helm und die Gurte. Noch 10 Sekunden. Benno bereitete sich vor, der Motor heulte auf. Fünf,Vier,Drei,Zwo,Eins, GO! – und ab ging´s. Benno gab dem Peugeot die Sporen und schon von der ersten Kurve weg waren Benno und ich perfekt aufeinander eingestellt. Somit übernahmen wir von Anfang an die Führung in der Gr.A6.

Auch die 2. SP spielten wir locker ab und Benno „testete“ weiterhin das Verhalten des Boliden.

Ab SP 3 merkte ich dann, dass Benno sich überaus schnell an den Peugeot gewöhnt. Wir fuhren viel flüssiger und ab nun hatte das Fahrzeug zur Gänze das zu tun, was ihm sein Fahrer vorgab 😉

Und als wir nach der 4. Wertungsprüfung erneut in die Servicezone kamen fragte ich mich allen Ernstes, warum ich den überhaupt nervös war. Es gab doch gar keinen Grund!

Kurz nach 19:00 brachen wir dann zur ersten Nachtsonderprüfung auf . Auf der Verbindungsetappe trat dann unerwartet ein kleines technisches Problem auf. Ich sah auf meinem Bordcomputer, das irgendwas nicht stimmte. Alle Ziffern waren plötzlich weg und es erschienen Wörter, die weder Benno noch mir etwas sagten. Beim Beschleunigen dann war alsbald klar, worum es sich handelte: das grüne Lämpchen, dass dem Fahrer zeigen soll, wann der nächste Gang einzulegen ist, erschien nicht mehr. Wie sich später herausstellte, war eine Sicherung defekt.

Also absolvierten wir SP 5/6 ein wenig irritiert. Auf SP 6 (1 km Schotteranteil) kam hinzu, dass der vor uns gestartete Pavel Rihak aufgrund eines technischen Defektes nur mit gemäßigtem Tempo über die Prüfung rollen konnte und wir somit in seinem aufgewirbelten Staub versanken. Gesehen haben wir so gut wie überhaupt nichts und mussten unsere Geschwindigkeit den Gegebenheiten anpassen. Pavel machte jedoch bei der nächsten Gelegenheit vorbildlich Platz und wir konnten an ihm vorbei.

Die letzten beiden Prüfungen des ersten Tages konnten wir dann ohne weitere Probleme zu Ende fahren und lagen nach der 1. Etappe auf dem 14. Gesamtrang und behielten die Führung in der Gr.A6.

Aufgrund des erfolgreichen ersten Tages, waren wir auch für den Samstag sehr optimistisch. Und so sollte es auch bleiben (anfangs jedenfalls).

Wir konnten unsere Position auf den ersten beiden Prüfungen halten. Auf der anschließenden Verbindungsetappe traten jedoch Schwierigkeiten mit der Lenkung auf. Dieses Problem konnte unsere Servicecrew jedoch beheben und wir begaben uns zu SP 11/12. Es lief alles problemlos und wir rückten in der Gesamtwertung auf.

Im anschließenden Service merkten die Mechaniker jedoch, dass die Hochdruckleitung an der Lenkung nun ganz gebrochen ist. Die Jungs schraubten wie die Irren und die Zeit rannte. Leichtes Unbehagen kam in mir hoch. Nur noch 4 Minuten bis zum Stempeln an der ZK. Wird sich das ausgehen??? Ich machte mich zu Fuß auf den Weg zur Zeitkontrolle und wartete dort auf Benno. Nur noch 2 Minuten. Nur noch eine Minute. Ich zweifelte, dass es sich zeitmäßig noch ausgeht. Doch unsere Jungs haben Großartiges geleistet, konnten den Schaden beheben und ich in unserer laufenden Minute noch stempeln. Keine Strafzeit!!! – danke Jungs, ihr wart super.

SP 13/14 absolvierten wir dann nur noch taktisch. Nix mehr riskieren. Der Abstand zum Vordermann war zu groß, um auf den kurzen Sonderprüfungen noch aufschließen zu können. Und unser Hintermann lag 18 Sekunden hinter uns. Somit nahte auch von hinten keine Gefahr. Also Tempo rausnehmen und auf der Strecke bleiben.

Auch auf den letzten beiden SP´s wollten wir nix mehr beweisen und fuhren somit die Rallye ruhig zu Ende. Der A6-Sieg war uns gesichert und auch mit dem 11. Gesamtrang waren wir sehr zufrieden.

Ich bin überglücklich, dass mein 1. Einsatz mit Benno so positiv verlief. Uns beiden kam es ab der 1. SP so vor, als würden wir schon ewig miteinander fahren. Es war wirklich wunderbar. Danke Benno, ich bin begeistert.

Und natürlich auch ein herzliches Danke an Rolf Schmidt und seine Crew: Jungs, ihr wart super.

Nun freu ich mich schon auf meine Heimrallye in Admont ( 7./8. Oktober).

Bis dann…..eure Dany

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