Der 19-jährige Hermann Gaßner jun. und seine steirische Copilotin Dany Bayer belegten bei ihrem ersten gemeinsamen Auslandseinsatz den 7. Gesamtrang und 3. Platz in der Mitropa Cup-Wertung.
Für Hermann und mich war es der erste Einsatz in Slowenien. Wir haben zwar im Vorfeld einige G´schichtl gehört, aber was uns wirklich erwartet, wußten wir nicht.
Nachdem wir Mittwoch Vormittag angereist sind, holten wir unsere Roadbücher und machten uns gleich daran, den Aufschrieb zu erstellen.
In der wunderschönen Gegend rund um Ljubljana fanden wir ziemlich anspruchsvolle und selektive SP´s vor. Wechselnde Asphaltbeläge und Schotterabschnitte, kurvenreiche, teils ziemlich enge Straßen, -zig verhängnisvolle Kuppen, bergauf und bergab, durch Wälder, Dörfer und Wiesen…diese Rallye hatte wirklich alles, was das Herz eines Rallyeteams höher schlagen läßt.
Am Donnerstag Abend konnten wir unsere Besichtigung mit Vorfreude auf die Rallye beenden.
Das in Slowenien alles ein bißchen anders ist als bei uns in Österreich, hatte ich schon beim Roadbook bemerkt. Das soll nicht heißen, daß das Roadbook schlecht war. Nein, aber es war einfach ein bißchen anders, als ich es gewohnt bin.
Auch bei der adm. und techn. Abnahme Freitag Vormittag war alles ein bißchen anders als bei uns. So zum Beispiel mußten alle Fahrer und Copiloten nach der adm. Abnahme zu einem ärztlichen „Check“. Na ja, eigentlich war es nur ein formelles Gespräch mit der Ärztin. Jedes Team erhielt dann einen Zettel, der bei der techn. Abnahmen abgegeben werden mußte. Bei uns hier werden die Abgase gemessen und in Slowenien ist es eben so, daß man erst das „ärztliche Attest“ abgeben muß, um weiter zur tech. Abnahme zu gelangen 😉
Zu Mittag durften wir dann die Super Special Stage auf der 426 m lange Sandspeedwaybahn besichtigen, zu Fuß selbstverständlich, Grins!
Um 16:02 war dann der offizielle Start bei der Rampe in Ljubljana. Die Fahrzeuge wurden dann allerdings für gut drei Stunden ins Regrouping gestellt, da die Super Special Stage am Abend in umgekehrter Reihenfolge gefahren wurde. Dabei starteten je zwei Teams gegeneinander.
Um 20:03 war es dann auch für uns endlich soweit. Wir starteten mit unserem Mitsubishi EVO IX aus dem Hause Gassner Motorsport gegen die italienische Paarung Fornasiero/Forina im Fiat Punto 1600. Es lag eigentlich auf der Hand, daß wir mit unserem Allradler im Vorteil waren. Aber das wir auf diesem „Rundkurs“ eine 2. Gesamtzeit hinstaubten , damit hatten wir echt nicht gerechnet. Das hat unseren Motivationsschub für die kommenden zwei Tage natürlich sehr verstärkt 😉
Samstag Morgen dann gings aber mit den „richtigen“ Sonderprüfungen los. 6 Prüfungen standen an diesem Tag auf dem Programm (2 Prüfungen, die je 3x befahren wurden).
Auf der ersten SP war es teils ziemlich schmierig und ehe wir uns versahen, verzeichneten wir einen Dreher, der ein bißchen Zeit kostete.
Auch auf dem anschließenden 22 km langen Rundkurs „Cece“ hatten wir mit einer L2- Kehre, Schotter bergab, zu kämpfen und wir verloren wieder einige Sekunden.
Danach fuhren wir dann erstmals eine Top-Ten Zeit und auch die folgenden SP´s liefen relativ gut.
Auf der letzten Samstag-Prüfung ereilte uns dann drei Kilometer vorm Ziel ein Reifenschaden, der uns mehr als nur ein paar Sekunden stahl. Dies war ziemlich deprimierend, da wir bis dahin wirklich gut unterwegs waren. Aber so ist´s nun mal… Ich jedenfalls war heilfroh, als dieser Tag zu Ende ging, da ich durch gesundheitliche Probleme ziemlich ausgelaugt war.
Sonntag Morgen dann waren wir wieder voll motiviert und nahmen die verbleibenden sechs Sonderprüfungen in Angriff. Es lief alles super und wir bewegten uns stets zwischen der 6. und 8.gefahrenen SP-Zeit. Auf der knapp 14 km langen 11. Sonderprüfung erzielten wir sogar die zweitbeste Zeit, mit nur 2,1 sec. Rückstand auf den Führenden Vaclav Pech.
Nach anstrengenden Tagen wurden wir schließlich mit dem 7. Gesamtrang und dem 3. Platz im Mitropa Cup belohnt. Das wiederum heißt: wichtige Punkte für meinen geschätzten Fahrer, der damit seinen 2. Platz in der MRC-Gesamtwertung ausbauen konnte.
Unsere Teamkollegen Hermann Gaßner und seine langjährige Copilotin Karin Thannhäuser wiederum belegten die ausgezeichnete 3. Gesamtplatzierung und holten sich den Sieg im Mitropa Cup.
Bereits nächste Woche geht´s für uns weiter, bei der Castrol Judenburg-Pölstal Rallye in meiner steirischen Heimat.