Es ist leider eine Tatsache, daß in Österreich seit nunmehr 16 Jahren kein Damenteam im Rallyesport ernsthaft Fuß zu fassen vermochte. Nun die Premiere von Eva-Maria Kerschner und Co Dany Bayer.
Der Vösendorfer Stefan Reininger entschloß sich, sein Team zu erweitern. Neben zwei männlichen Teams sollte es auch ein sogenanntes Damenteam als „Neuzugang“ geben. Reininger´s Wahl fiel dabei auf die 23-jährige Rallyecrosserin Eva-Maria Kerschner aus dem Bezirk Melk. An ihrer Seite die Steirerin Dany Bayer, 27 Jahre, zahnärztliche Assistentin.
Reiniger stellte den Mädel´s seinen Rallye Cross-Honda Integra zur Verfügung. Das Fahrzeug wurde durch Kerschners Mechaniker in nur wenigen Wochen zu einem komplett fahrtauglichen Rallyefahrzeug umgebaut. Bei der OMV-Rallye Aspang stand das neuernannte Team dann erstmals am Start.
Das Megaspektakel auf der Trabrennbahn in der Wiener Krieau am Donnerstag war der Auftakt. Die Nervosität von Eva und Dany waren kaum zu übersehen. Es galt einen Rundkurs über zwei Runden zu absolvieren. Und ganz „zufällig“ trat man gegen ein zweites Damenteam an. Das direkte Duell konnten die Kücken des Reininger-Teams aber mit zwei Siegen für sich entscheiden. Sozusagen ein richtiges Prestigeduell.
Am zweiten Tag versuchte man dann bereits, das Tempo zu steigern. Ehe sich auf SP 5 das direkt voran gestartete andere Damenteam überschlug und Eva und Dany als Erste zum Unfallort kamen. Der Anblick und die Bergung der verletzten Fahrerin aus dem kaputten Fahrzeug brachten erstmals einen ernüchternden Eindruck. Trotzdem entschloß man sich weiterzufahren. In Folge wurden die restlichen Sonderprüfungen mit großem Respekt und sehr viel Vorsicht absolviert.
Auch am dritten Tag der Veranstaltung fuhren die beiden zurückhaltend und waren am Abend überglücklich, als sie über die Zielrampe rollten. Immerhin war die Ausfallsquote ziemlich hoch und so konnte auch der „Team-Papi“ Stefan Reiniger mit dem 29. Gesamtrang der Mädels überaus zufrieden sein. Der 1. Platz in der Damenwertung bereitete natürlich zusätzlichen Jubel, obwohl man den Sieg lieber im Zweikampf gewonnen hätte.
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