Unser Rallye-Einsatz in Oberösterreich endete nach unzähligen Troubles dennoch versöhnlich. Nach einen ziemlich verpatzten Wochenende wurden wir mit dem 2. Platz in der Gr. A belohnt.
Wie alle anderen Zweirad-Piloten, hatten auch wir auf trockenes und wärmeres Wetter gehofft. Doch Petrus dürfte wohl kein KitCar-Fan sein. Auch bei der Ostarrichi-Rallye in Oberösterreich machten uns extremste Regenfälle das Leben schwer.
Obwohl der Regen Freitags einige Pausen einlegte, konnten die Straßen nach dem tagelangen Schlechtwetter durch die kalten Temperaturen nicht trocknen.
Also gingen Benno und ich mit Vorsicht an die ersten beiden SP´s und merkten, daß wir unter diesen Umständen unseren geplanten Top-Ten Platz wohl erstmal vergessen können. Obwohl wir mit Regenreifen unterwegs waren, kämpften wir mit extremsten Traktionsproblemen. Unser Peugeot 206 Super1600 war fast nicht zu bändigen, rutschte wie ein störrischer Gaißbock über die ersten beiden Prüfungen.
Auf SP 3+4 lief´s dann überrschender Weise ziemlich gut. Wir hatten plötzlich mehr Grip und konnten in diesen beiden SP´s mit hauchdünem Abstand unsere Team- und Markenkollegen David Doppelreiter/Cathi Schmidt schlagen.
Mit 17 sec. Rückstand beendeten wir die 1. Etappe auf dem 2. Platz.
Am nächsten Tag sollte es wettermäßig noch schlimmer kommen. Schon in der Nacht stürmte und regnete es extrem. Eine Wetterbesserung war nicht in Sicht.
Die Morgen-SP wurde aufgrund des Unfalls eines „Slowly Sideways“- Teams (die Gruppe B-Boliden absolvierten im Vorfeld die Prüfungen) neutralisiert und somit mußten die Teilnehmer der ÖM auf Umwegen zum Start der nächsten SP fahren.
Und dies war ein nervenaufreibendes Unterfangen. Unzählige Teams hatte Probleme bei der Anfahrt. Auch wir!
Einserseits war die Alternativroute im Roadbook fast nicht ersichtlich bzw. wurde uns von einem Offiziellen eine andere „grobe“ Anfahrtbeschreibung gegeben. Dies artete so aus, daß im Raum Bad Hall auf ziemlich allen Seitenstraßen ein Rallyeauto mit verzweifelter Besatzung suchend umherirrte…
Die folgende SP lief für uns alles andere als gut. Geprägt durch die starken Regenfälle lauerte auf jedem einzelnen Meter akute Aquaplaning-Gefahr. Dies zog zur Folge, daß wir einen Dreher und kurze Zeit später einen Ausritt in einen Acker verzeichneten.
Wir kamen mit den brutalen Verhältnissen einfach nicht zurecht und auch auf den anschließenden SP´s faßten wir durch Ausrutscher Zeit aus. Speziell der „Ausflug“ in den Garten von Frau LAbg. Theresia Kiesel dauerte 6 min., ehe wir durch die Hilfe von drei Burschen wieder zurück auf die Straße kamen (zusätzlich sei bemerkt, daß Frau LAbg. Kiesel unseren „Besuch“ und den daraus entstandenen Schaden mit Humor nahm. Als wir uns persönlich bei ihr entschuldigten, lächelte sie augenzwinkernd „Kommt´s mich doch wiedermal besuchen. Aber dann schaut´s bitte bei der Haustür, ob ich daheim bin, und nicht wieder durch den Garten!“)
Im Service stellte sich dann heraus, daß wir an unserem KitCar nicht nur äußerliche Kampfspuren hatten, sondern daß sich auch der Kühler sprichwörtlich „zurückgezogen“ hatte und ein Weiterfahren noch größeren Schaden anrichten würde. Nach Absprache mit unserem Teamchef Rolf Schmidt entschlossen wir uns, die letzten beiden Wertungsprüfungen zwar noch zu absolvieren, aber nicht mehr im Renntempo.
Wir versuchten, aus der Situation das Beste zu machen und im Ziel erwartete uns dann eine Überraschung. Trotz des verpatzten Wochenendes gab´s für uns doch noch ein Trostpflaster: wir fanden uns hinter D. Doppelreiter/C.Schmidt am 2. Platz in der Gr.A, sowohl auch Gr.A6.
Nun blicken wir bereits auf unseren nächsten Einsatz, der bereits in zwei Wochen ist.
Und hoffen, daß bei der „Castrol Judenburg-Pölstal Rallye“ der Wettergott zur Abwechslung mal Gnade mit uns „Fronttrieblern“ hat.
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