Bosch SUPER plus Rallye: Zweimal 3. Platz in der Dieselwertung

Die Kaindorfer Copilotin blickt auf ein erfolgreiches Wochenende zurück. An beiden Tagen belegte sie mit Fahrer Norbert Filippits den 3. Platz bei den Dieseln.

Die Bosch SUPER plus Rallye (Raum Pinggau /Hartberg) wurde heuer erstmals als Zweitageswertung ausgeführt. Das heißt: Freitag und Samstag wurden einzeln gewertet. Ob solch Schema gut ist, teilt die Meinungen unter den Teilnehmern. Einerseits ist es von Vorteil, den bei einem Ausfall am ersten Tag hat man die Möglichkeit, am 2. Tag neu zu starten und Punkte zu sammeln. Andererseits schlecht für Teams, die schlimmsten Falles an beiden Tagen ausfallen, weil somit gleich zweimal Punkte verloren gehen.

Die Rallye im wunderschönen Wechselland zählt übrigens zu den schnellsten Läufen in der heimischen Meisterschaft. Charakteristisch für diese Veranstaltung sind Highspeed-Sonderprüfungen, die den Teilnehmern überaus großen Respekt abringen. Neben altbewährten Abschnitten ließ sich der Veranstalter, was die Streckenführung betrifft, für die heurige „Bosch“ auch viele Neuerungen einfallen. So z.B. führte der legendäre „Rundkurs Pinggau“ zwar wieder direkt durch die Ortschaft, mit der bekannten sehr engen Hausdurchfahrt, wurde jedoch jedoch auf 25 km „verlängert“. Wunderschön, aber mit Respekt zu befahren die „Mönichwald“. Besonders anspruchsvoll auch die südlichst liegende SP „Greinbach“, die mit ihren knapp 24 km Länge nicht nur durch die vielen „gecuttenen“ Stellen eine große Herausforderung stellt.

Für N. Filippits/ D. Bayer waren anfangs eigentlich nur zwei Veranstaltungen (Pirelli und Dunlop) geplant. Das Team entschloß sich im Anschluß, auch bei der Bosch SUPER plus Rallye gemeinsam an den Start zu gehen. Erneut mit dem Golf IV TDI KitCar aus dem Hause VW-Rallye Team Austria. Durch den frühzeitigen technischen Ausfall vor einem Monat in Oberösterreich fehlte es dem Piloten natürlich an wertvollen Kilometern. Somit wurde beschloßen, die Rallye im Wechselland erneut als Lehr-Rallye zu sehen. Und mit dieser Einstellung rollte das VW-Team Freitag Nachmittag auch über die Startrampe in Friedberg.

Bereits ab Beginn dominierte das zweite VW-KitCar Team (Danzinger/Kral) und auch an den Stilo von M. Böhm kamen Filippits/Bayer nicht an. Obwohl es soweit gut lief, sollte die Welt nicht auf den Kopf gestellt werden, sondern „Lernen“ war angesagt. Am Ende des ersten Tages war dem tirolerisch-steirischen  Duo der 3. Platz in der Dieselwertung gesichert.

Samstag: die geboten Leistung auf der 14 km langen Morgen-SP (Mönichwald) stellte Filippits absolut nicht zufrieden, jedoch wurden fleißig Kilometer und vor allem Erfahrung gesammelt. Die fahrerische Leistung von Filippits steigerte sich anschließend zwar, doch über ein Annähern an den Kollegen Danzinger brauchte man gar nicht erst diskutieren. Jedoch konnte auf SP 8 / 10 die zweitbeste Dieselzeit gefahren werden und man rückte einige Sekunden auf Konkurrenten Böhm auf.

Nach der einstündigen „Mittagspause“ stand SP 11, „Friedberg“ (heuer auch mit teils neuer Streckenführung) auf dem Programm. Hier fuhr das Team wiederum die drittbeste Zeit.   

Auf dem anschließenden Pinggauer Rundkurs, der bereits am Vortag schon gefahren wurde, hatten sich die Streckenverhältnisse mittlerweilen ziemlich verändert (hier sei schmunzelnd hinzugefügt, daß sich ein deutscher Copilot lächelnd die treffende Aussage „Im Bordbuch steht, daß dieser Rundkurs aus 100% Asphalt besteht. Aber nun sind mind. 30 % Schotteranteil dabei“ erlaubte).

An der 3. Stelle liegend begaben sich Filippits/Bayer mit dem KitCar, daß sich wie gewohnt in einem ausgezeichneten Zustand befand, schließlich auf die vorletzte Sonderprüfung. Nach ca. 7 km wurde die Leistung des Teams fast zunichte gemacht: in einer L3 – geriet das KitCar aus der Ideallinie und rutschte auf den heraus gecutteten Schmutz. In Folge gab es einen spektakulären Dreher, der beinahe mit einem Überschlag endete. Nach der ersten Schrecksekunde versuchte Filippits, den Wagen zu starten, was schließlich auch gelang. Nur nahm das Fahrzeug plötzlich kein Gas mehr an. Ein Blick auf die Uhr genügte und die Copilotin war sich bewußt, daß alsbald der nächste Teilnehmer herbeirauscht und diese Kurve auch cuttet. Das Problem: der gestrandete Golf befand sich genau in dieser Ideallinie. Sie sprang aus dem Auto, um den Nachkommenden zu warnen. Mittlerweilen brachte Filippits das KitCar wieder in Gang und konnte wenden. In diesem Moment kam auch schon das nachfolgende Team, schaffte es aber, an dieser unübersichtlichen Stelle dem Golf gerade noch auszuweichen und eine Kollision zu verhindern.

Bis die Copilotin wieder im Auto saß und angegurtet war, verflogen weitere Sekunden. Schließlich ließ man auch noch den übernächsten Teilnehmer passieren, ehe die Fahrt fortgesetzt werden konnte. Das ganze Schauspiel dauerte über zwei Minuten. Wertvolle Zeit, die hier liegen gelassen wurde.

Auf der letzten Wertungsprüfung sollte dann wirklich nichts mehr riskiert werden. Ein weiterer Dreher bzw. Steher hätte bedeutet, daß die Platzierung nicht gehalten werden kann. Dennoch versuchte das Team, die eben verlorene Zeit wieder einigermassen gut zu machen. Bayer lotste ihren Piloten somit besonders taktisch über die letzten 25 Rennkilometer. Mit gut einer Minute Vorsprung konnte das VW-Team schlußendlich den 3. Platz doch noch verteidigen und war unheimlich glücklich, auch am 2. Tag einen Podestplatz zu errreichen.

Nach den bislang geplanten Rallyes gehen Filippits/Bayer ab nun getrennte Wege. Die Copilotin wünscht Norbert Filippits alles Gute und weiterhin viel Erfolg und Spaß im Rallyesport. Auf diesem Wege möchte sie sich auch beim gesamten VW-Rallye Team Austria herzlich für die nette Aufnahme und die gute Zusammenarbeit bedanken. Herzlicher Dank gilt auch den Mechaniker für die erbrachte Leistung.

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