OMV-ADAC-3 Städte-Rallye: 2.Platz für Geist/Bayer

Zwei Wochen nach dem heftigen Unfall bei der Heimrallye, gab es am Samstag den absoluten Höhepunkt in der bisherigen Laufbahn von Dany Bayer. Die Copilotin und ihr Fahrer Jürgen Geist belegten in Deutschland den ausgezeichneten 2. Platz in der Gesamtwertung.

Die steirische Copilotin, körperlich wieder voll genesen, lass bei der OMV-ADAC-3-Städte-Rallye das Gebetsbuch für den Deutschen Jürgen Geist. Die beiden gingen mit einem BMW M3 an den Start. Auf die Frage, wie Dany zu diesem Cockpit-Platz kam, meinte ein Freund: „Na, ganz einfach: wir haben Dany im Internet per ebay versteigert“. Ganz so war es nicht. Zwei Tage nach der Admont-Rallye bekam die 29-Jährige einen Anruf von Thomas Wallenwein. Jürgen Geist, dessen Stamm-Co Klaus Zendler beruflich verhindert war, bat Wallenwein,  ihm bei der Suche nach einem Copiloten behilflich zu sein. Dany, die eigentlich glaubte, die heurige Saison wär eh´ schon abgeschlossen, hörte gespannt zu, welch Angebot da rein kam. Nach Erkundigungen über Fahrer und Fahrzeug gab sie schließlich ihr o.k. und bereits am selben Abend meldete sich Jürgen Geist bei ihr. Das Team in Spe unterhielt sich angeregt und ……..

……. die beiden lernten sich einen Tag vor der Rallye persönlich kennen. Nachdem am Freitag die Strecke besichtigt und der Aufschrieb erstellt wurde, bekam die Copilotin am frühen Abend erstmals ihren neuen „Arbeitsplatz“ zu Gesicht. Ein silberner BMW M3. Der 310 PS starke Bolide mit sequentiellen 6-Gang Getriebe ließ das Herz der Copilotin (die ein eingefleischter EVO-Fan ist) gleich höher schlagen.

Samstag Morgen rollten Geist/Bayer gemeinsam mit 63 anderen Teams über die Startrampe, die heuer erstmals in Kirchham beheimatet war. Der M3, der vom optischen Eindruck her eher einem Rundstreckenauto gleicht, entlockte so Manchem ein Lächeln. Es schien unglaubwürdig, dies Fahrzeug im Rallyesport positiv zum Einsatz zu bringen. Wie sich später heraustellte, wurden sogar Wetten abgeschlossen, nach wieviel Kilometern der BMW aufgibt, bzw. ob man ihn vielleicht doch als „Vorletzten“ bis ins Ziel bringt. Jürgen Geist schmunzelte über diese Mutmassungen, während die Copilotin hingegen ein wenig nervös wirkte. Dies lag nicht nur am ersten gemeinsamen Einsatz mit Geist, sondern auch daran, daß sie zum ersten Mal in einem heckangetriebenen Auto (liebevoll „Heckschleudern“ genannt) saß, das noch dazu mit einem sequentiellen 6-Gang Getriebe ausgestattet ist. Ein Herausforderung in jeder Hinsicht.

Die Teilnehmer erwartete eine 358 km lange Rallye mit acht Wertungsprüfungen, die je zwei Mal gefahren wurden. Darunter zwei Rundkurse, die mit 20 bzw. 31 km Länge als Marathon-Prüfungen galten und zwei Sprints (knapp 8 km lang). Die Streckenführung: größtenteils Höchstgeschwindigkeiten, zwischendurch selektive Kurven, die einigen Teilnehmern zum Verhängnis wurden. Zusätzlich waren durch den morgentlichen Nebel die Straßen ziemlich feucht.

Für Geist/Bayer galt es in erster Linie, sich aneinader zu gewöhnen und eine gute Zusammenarbeit im Cockpit zu erarbeiten. Das gegenseitige Vertrauen zwischen den beiden stellte sich bereits auf der ersten Sonderprüfung raus und wurde durch eine siebent gefahrene Zeit bestätigt.  Auf SP 2 verbesserte sich das Team auf die sechts gefahrene Zeit und steigerte sich auf SP 3 wiederum um einen Platz.

Auf dem 20 km langen Rundkurs „St. Salvator“ knallten die beiden schließlich die 3. Zeit in den Asphalt. Die Platzierung konnte auf der nächsten SP gehalten werden, ehe Geist/Bayer auf SP 6 in Höchstform aufstiegen. Am 31 km langen Rundkurs lief das das Team auf den Italiener Claudio DeCecco (Subarau Impreza) auf und spürte im Nacken Hermann Gassner (EVO VII). Geist ließ den amtierenden deutschen Meister nach einer Schikane zwar passieren, heftete sich jedoch an dessen Fersen. Sprichwörtlich Stoßstange an Stoßstange hechteten DeCecco, Gassner und Geist über die Prüfung – was der Copilotin einen heftigen Adrenalinstoß verlieh. Im Endeffekt kämpften Gassner und Geist, ehe der Mitsubishi EVO VII auf einem kurzen Schotterstück eindeutig im Vorteil war und alsbald hinter der nächsten Kurve verschwand.

Auf der vorletzten SP rückten Geist/Bayer einen weiteren Rang auf. Die Abschluss-Sonderprüfung „Minsingermühle“ verlangte nochmals alles ab und bescherte dem M3-Team noch einen weiteren Platz. Jürgen Geist und Dany Bayer belegten somit den ausgezeichneten 2. Platz bei der 3-Städte-Rallye, hinter dem mehrfachen österreichischen und deutschen Rallyemeister Hermann Gassner. Dritter wurde Claudio DeCecco.

Für Dany nicht nur ein gelungener Saisonabschluß, sondern auch der größte Erfolg in ihrer bisherigen Laufbahn. Die Copilotin, seit zwei Jahren aktiv im Geschehen, absolvierte mittlerweilen 23! Rallyes. Freudestrahlend meint sie: „Ich hatte schon viele schöne und erfolgreiche Veranstaltungen, aber auch schon einige nicht so gute Einsätze. Die heurige 3-Städte-Rallye jedoch wird für mich ein Meilenstein bleiben. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht. Ich bin begeistert von dem Fahrzeug und Jürgen´s Können. Wie perfekt er das Auto sogar im Grenzbereich bewegt, ist faszinierend. Besonders freut es mich natürlich, daß wir von Anfang an so gut zusammen gearbeitet haben und solche Platzierung dabei rauskam.“

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