Castrol-Rallye: Ölsinger/Bayer zufrieden im Ziel

Der Wettergott meinte es am Wochenende nicht sonderlich gut, auf den Strecken herrschten extreme Bedingungen. Trotzdem kehrten Dany Bayer und ihr Fahrer Peter Ölsinger zufrieden aus Kärnten heim.

In Kärnten fand am Wochenende der 5. Lauf zur heimischen Rallyemeisterschaft statt. Bei der Veranstaltung, die unter anderem zum Mitropa-Cup und zur T-Mobile Rallye-Challenge zählte, standen 80 Teams am Start. Neben vielen bekannten Rallyegrößen (Stohl, Harrach, Rosenberger,…) rollten Freitag auch der Welser Peter Ölsinger und seine steirische Co-Pilotin Daniela Bayer über die Startrampe in Althofen.

Anfänglich schienen die äußeren Bedingungen optimal, jedoch gab es gegen Mittag einen Wetterumschwung – Gewitterwolken zogen auf. Die Rallyeleitung entschloss sich somit kurzfristig, vor der ersten Sonderprüfung ein zusätzliches Reifenservice einzuführen.

Mit dem Start zur 21 km langen Eröffnungs-SP „Straßburg“ ging dann ein Gewitterregen nieder und stellte besondere Anforderungen an die Teilnehmer. Ölsinger/Bayer begannen anfangs mit einer taktischen Fahrweise, hatten aber, wie sich später herausstellte, beim Reifenpoker die richtige Wahl getroffen.

Auf SP2 gab es knapp nach dem Start kleine Schwierigkeiten, da unmittelbar nach einer Kurve ein paar Zuseher die Straße querten und der EVO beim Anbremsen auf der schmierigen Fahrbahn ein wenig aus der Linie kam. Ölsinger konnte den gelben „Siebener“ gerade noch abfangen und die Fahrt fortsetzen.

Bei SP3 hatten sich die Wetterkapriolen wieder ziemlich verflüchtigt – die Straßen trockneten sogar ein wenig auf und das Team konnte attackieren.

Auch auf SP4, die einen Schotteranteil von 21% aufwies und durch den berühmt berüchtigten Bergwerksgraben führte, verbesserte sich das Duo um weitere zwei Plätze (wenige Minuten nach Zielankunft setzte ein hetiger Regen ein, der die Straßen in kleine Bäche verwandelte) und beendete den ersten Tag unerwartet mit dem 17. Gesamtrang.

Auch am Samstag meinte es der Wettergott nicht allzu gut und es regnete fast durchgehend. Somit mußte damit gerechnet werden, dass die Strecke teilweise mit großen Wasserpfützen und herausgeschwemmten Erdmaterial erschwert zu befahren ist. Ölsinger/Bayer entschieden sich, daß Tempo ein wenig zu drosseln und dadurch die Platzierung zu halten.

Nach drei gefahrenen Wertungsprüfungen und halbwegs annehmlichem Wetter machte das Team schließlich trotzdem einen weiteren Platz gut.

Auf SP8, dem Rundkurs Althofen, der an diesem Tag bereits zum zweiten Mal gefahren wurde und extrem schmierige und verdreckte Abschnitte aufwies, war jedoch wieder erneute Taktik angesagt.

Vor SP10 durfte dann wieder ein zusätzliches Reifenservice in Anspruch genommen werden, da ein erneuter Gewittereinbruch nicht auszuschließen war. Nach einem Blick zum Himmel schien es, als ob das Wetter doch noch aushalten würde und man die 30 km lange Königs-SP „Glantschach“ (44% ! Schotter) in trockenem Zustand absolvieren kann – immerhin würde man bereits in 10 Minuten starten. Bis ins Ziel müßte es also „trocken“ bleiben und Peter und Dany entschieden sich, bei diesem Reifenpoker Slicks zu montieren.

Nach dem Reifenwechsel ging´s  dann direkt zur Start-Zeitkontrolle und da erwartete das Team eine unerfreuliche Überraschung. Es gab eine Verzögerung – es war noch kein einziges Fahrzeug gestartet. Warten war angesagt. Und die dunklen Wolken verdichteten sich immer mehr. Schließlich waren die ersten Regentropfen zu spüren.

Mit dem ersten gestarteten Teilnehmer setzte auch ein gewaltiges Gewitter ein. Im Team Ölsinger herrschte leichte Anspannung. Slicks bei solchen Witterungsverhältnissen??? —— aber wer konnte ahnen, daß es eine Startverzögerung gibt?! ——- zu hoch gepokert!

Bereits nach den ersten Metern kam der gelbe EVO VII ziemlich quer und zusätzlich herrschte ein Aquaplaning nach dem anderen. Ölsinger kostete es viel Mühe, den Wagen auf der Straße zu halten. Peter und Dany versuchten trotzdem ruhig zu bleiben, obwohl es zwei Mal ziemlich knapp herging. Die mehrjährige Routine des Fahrers machte sich bemerkbar und im Ziel stellte sich heraus, dass man trotz allem einen weiteren Platz aufgerückt war.

Die darauffolgende Sonderprüfung wurde auf Grund des gefährlichen Streckenzustandes neutralisiert. 

Im anschließenden Service (es regnete noch immer stark) zog die Servicecrew von René Vontsina dann reine Regenreifen auf. Ölsinger/Bayer wollte auf den beiden letzten Wertungsprüfungen nichts mehr riskieren.

Die extrem schwierige Rallye, bei der Ex-Welt- u. Staatsmeister den Ton angaben, beendete das Team Ölsinger schließlich zufrieden mit dem 15. Gesamtrang und dem 8. Platz in der Gr.N4.

Die Teilnehmer der österreichischen Meisterschaft gehen nach dem Lauf in Kärnten nun in die „Sommerpause“. Die geplante Aspang-Rallye im September wurde abgesagt. Der nächste Lauf findet somit erst Mitte Oktober, im Rahmen der ARBÖ-Rallye Steiermark, statt.

Für Dany geht´s  jedoch schon im August wieder los. Beim Rallyesprint auf den Harrach´schen Gütern in Bruck/Leitha wird sie wieder mit dem Mazdahändler Karl Schiefermüller am Start stehen.

You may also like...